Ausgleichsflächen

Was ist eine Ausgleichsfläche / Kompensationsfläche?

Wie der Name sagt: sie soll ausgleichen – und zwar immer wenn in die Natur „eingegriffen“ wird. Also z.B. wenn Wald / Hecken gerodet werden oder wenn durch Baumaßnahmen Boden versiegelt wird. Das ist im Bundes- und den Landesnaturschutzgesetzen genau festgelegt. So muss bei der Ausweisung eines Neubaugebietes auch gleich genügend Ausgleichsfläche geschaffen werden, und das muss schon bei der Planung berücksichtigt werden und im Plan mit angegeben werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Eingriffe auszugleichen. Entweder hat die Gemeinde eigene Flächen, die dafür genutzt werden können, oder sie hat noch genug sogenannte „Ökopunkte“, die sie dafür ausgeben kann. Das Thema Ökopunkte ist sehr speziell, dazu später an anderer Stelle mehr.

Wie funktioniert das eigentlich mit den Kompensationsflächen bei uns?

Das haben wir im Klima- und Umweltausschuss in HCl auch gefragt, aber die Verwaltung konnte keine Auskunft über aktuelle Flächen geben. Es gab nicht mal den Hinweis, dass diese Dinge über den Kreis laufen und öffentlich einsehbar sind.

In Rheda-Wiedenbrück (RW) wurde ein Ratsherr wie folgt angesprochen: „Klaus, siehst du das Stück Gras da vorne? Das soll eine Ausgleichsfläche sein. Unglaublich! Dazu ist die Fläche bereits mehrfach als Ausgleichsfläche belegt worden. Faktisch wird diese Fläche bei fast jedem neuen Bauvorhaben immer wieder und wieder als Ausgleichsfläche belegt.“

Klaus Zerbin, Ratsherr RW
Elisabeth von Müller, Ratsfrau HCl und Johannes-Otto Wördemann,
Sachkundiger Bürger HCl

So eine Aussage kann man natürlich nicht so hinnehmen, die wurde hinterfragt. Dabei stellte sich heraus, dass diese Flächen zentral über den Kreis verwaltet werden und somit Flächen nicht doppelt belegt werden können.

Man kann sie einfach über den folgenden Link anschauen:
https://gis-kreisgt.maps.arcgis.com/… Achtung: unbedingt den Haken bei Kompensationsflächen setzen, sonst sieht man nichts. Es können auch noch weitere Dinge eingeblendet werden wie zB. Überschwemmungsgebiete und Luftbilder (das Laden dauert recht lang).

Klaus, Elisabeth und Johannes-Otto haben sich mit dem Fahrrad verschiedene Kompensationsflächen in und um St. Vit angesehen:
Flächen mit Baum und Buschbewuchs
Ein Habitat für Tiere und Pflanzen, das diesen Lebensraum prägt. Diese Flächen werden von Förstern und der Forstgemeinschaft beobachtet und gehegt. Die Aufforstung erfolgt großenteils auf natürlichem Wege der Naturverjüngung, d.h. die Versamung findet vor Ort statt und die Keimlinge, die hochkommen, sind Nachwuchs des Bestandes.

Beispiel Hamelbach: Dort wurden in einem Bereich eine Renaturierung durchgeführt. Die Lauferweiterung und Sohlenmäandrierung sorgen dafür, dass sich das Bachwasser mehr in der Landschaft hält. Die Gerinneaufwertung verändert die Fließgeschwindigkeit. Der beidseitige hohe, in die Breite ausufernde Bewuchs gibt dem Fischbestand Beschattung und Raum zur Ansiedlung. Durch diese Beschattung wird die Überhitzung des Wassers nicht mehr stattfinden, wie sie bei begradigten Gewässern üblich ist. Es entstehen Strahlpunkte zu weiteren Bachverläufen als Trittsteine. Positiv hier ist der Überschwemmungsschutz.

Beispiel „Kibitzwiesen“: Um möglichst kurzfristig einen Magerrasen zu erhalten, wurde bei der Umnutzung der nährstoffreichen Ackerfläche an Einzelmaßnahmen die obere Schicht abgetragen, um z.B. den seltenen gewordenen Kiebitzen Nestgelegenheiten zu bieten. Beim Stadtholz soll ein weiteres Gebiet am Baches entstehen. Um auch den Bürgern zu zeigen, dass Kompensation stattfindet, wird dort ein Weg geplant, der der Naherholung dient.

Das gemeinsames Fazit der Drei:

Wir Teilnehmer haben bei unserer Exkursion Ausgleichsflächen gesehen, die sorgfältig ausgewählt wurden und entsprechend gepflegt werden. Da der Kreis Gütersloh die Ausgleichsflächen zentral verwaltet sind Doppelausweisungen ausgeschlossen. Darüber hinaus ist alles transparent über das Internet für jeden zugänglich.

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